1991. Das Jahr, in dem Sonic the Hedgehog, Metroid II – Return of Samus und eben auch Another World geprägt haben.
Hintergrund des Spiels
Another World ist ein jump and run und wurde vom französischen Entwickler Éric Chahi erschaffen. Das Studio Delphine Software veröffentlichte es ursprünglich für Amiga, später folgten Versionen für Atari ST und MS-DOS.
Mittlerweile ist das Spiel in einer modernisierten Anniversary Edition auf fast allen aktuellen Plattformen spielbar, sogar auf Android und iOS.
Diese beinhaltet das Feature nahtlos zwischen Original/Remaster Grafik umzuschalten.
Mein Erlebnis basiert auf der Switch-version.
Worum geht es?
Man spielt einen jungen Physiker, der während eines Experiments in einem Hochsicherheitslabor von einem Blitzschlag überrascht wird. Die Folge ist ein plötzlicher Dimensionswechsel: Der Protagonist erwacht in einer fremden, gefährlichen Welt – ganz allein.
Die Geschichte entfaltet sich völlig ohne Worte, kein einziger Dialog, keine Textbox, keine erklärende Zeile. Alles wird durch Bewegung, Gestik und die Welt selbst erzählt. Und genau darin liegt die Stärke von Another World: Es schafft es auch heute noch, allein durch Bildsprache und Atmosphäre zu fesseln!
Gameplay
Das Spiel ist minimalistisch, aber gnadenlos präzise. Die Steuerung erfolgt über die Richtungstasten und zwei Aktionstasten. Eine zum springen und mit der anderen wird der Sprint initiiert oder aus dem Stand heraus geschossen. Ein HUD gibt es nicht. Keine Lebensanzeige, keine Hinweise. Ein einziger Fehler bedeutet den Tod – das Spiel basiert auf einem Trial-and-Error-Prinzip.
Sterben ist Tagesordnung. Eine wahre Geduldsprobe. Manche Szenen funktionieren wie Action-Puzzle oder Geschicklichkeitsproben.
Die Anniversary Edition belegt eine weitere Taste, für das nahtlose umschalten zwischen alter/neuer Grafik ermöglicht.
Grafik und Technik
Visuell präsentiert sich Another World wie ein stilisiertes Comic-Abenteuer. Die klaren Linien, die reduzierte Farbpalette sowie die Animationen sehen auch 30 Jahre später noch fantastisch aus.
Die Anniversary Edition modernisiert diesen Look behutsam: Geglättete Grafik, flüssige HD-Auflösung, aber die Originalästhetik bleibt erhalten. Besonders hervorzuheben ist die Kameraführung, die filmisch inszenierte Perspektivwechsel einsetzt; etwa bei Actionmomenten oder Zwischensequenzen.
Jede Szene wirkt bewusst komponiert.
Sound und Musik
Another World verzichtet auf klassische Musikuntermalung. Stattdessen setzt es auf Stille, subtile Ambient-Klänge und gezielte Musikeinsätze in Schlüsselmomenten etwa bei Gefahr oder dramatischen Wendungen.
Wie gut ist Another World in 2025?
Auch heute ist Another World ein ungewöhnliches, intensives Spielerlebnis. Es ist kurz, in rund drei Stundendurchspielbar, aber es bleibt im Gedächtnis. Die Möglichkeit, jederzeit zwischen Original- und Remaster-Grafik zu wechseln, ist ein gelungener Bonus.
Man muss wirklich Lust haben sich ärgern zu lassen und es war für mich heutzutage mühseelig. Doch wer sich auf das radikal reduzierte Gameplay und das Lernen durch Scheitern einlässt, bekommt eine Interessante Geschichte, die auch 2025 stilistisch herausragend präsentiert wird.